Das Gute vorweg: die C-6 Pro ist optisch ein echter Hingucker! Das Aurora-Burst-Finish sieht fantastisch aus und unterstreicht die Natürlichkeit des Mahagoni-Korpus. Der superflache und naturbelassene Ahornhals ist gut verarbeitet und spielt sich absolut geschmeidig. Wer hier noch etwas Gunstock-Oil einreibt, hat wahrlich den perfekten Hals.
Großes Lob geht auch an die Stock-Pickups von Schecter, die wirklich gut klingen! Ich bin schon mehr oder weniger davon ausgegangen, die eh tauschen zu müssen, aber denkste! Druckvoll, erdig und auch im Highgain-Bereich immer noch transparent im Klang. Und: Coilsplit! Wer das Volumepoti hochzieht, wird mit perlendem und glasklaren Cleansound belohnt. Das ist in dieser Preisklasse alles Andere als eine Selbstverständlichkeit.
Nicht so gut ist leider das Tremolo. Während der Einschluss des Tremoloarms per Madenschraube tatsächlich sehr gut funktioniert (da kann sich Sterling my Music Man echt 'ne Scheibe abschneiden), leidet die Stimmstabilität enorm unter der Budget-Quality des lizenzierten Floyd-Systems. Flutters funktionieren auch nicht besonders gut und trotz Locking-Nut verstimmte sich bei mir die tiefe E-Saite um bis zu 2 Halbtöne nach einem Trem-Dive.
So fiel die Entscheidung relativ schnell, das Tremolo gegen ein german-made Schaller FR auszutauschen. Und wow! Was für ein Unterschied! Auf einmal funktionieren die Flutters traumhaft gut und die Saiten bleiben auch nach den wildesten Tremolofahrten stabil gestimmt.
Somit wurde durch einen Zusatzaufwand von 200€ und etwas Handarbeit die Schecter C-6 Pro von einem guten Instrument zur Premiumgitarre!